
WENN IN PARIS DER HERBST EINZIEHT
verbrannten schuppen
auf die schultern
knacken die abende kurz auf
lehnt der herbst
am sims der stadt
Wie konnte ich nur über das lange Jahr, über Sommersehnsüchte und weiße Nächte, vergessen, wie schön der Herbst ist? Herbst, der eigentliche Seelenmonat.
Hymne an das Leben, im Vergehen begriffen.
Jedes Jahr eine Erinnerung an die Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit aller Dinge, aber keine schmerzhafte, eine versöhnliche.
Melancholie ist kein Abgrund, sondern, wie Victor Hugo sagt, das Vergnügen traurig zu sein.
In Paris erlebt man den Wechsel der Jahreszeiten am intensivsten in den Parks. Heute war ich vormittags mit meinem “Mittwochskind” im Jardin des Plantes unterwegs (kastaniensuchend, bäumeschauend). Gegen Abend lief ich dann noch allein durch den Jardin du Luxembourg. Daher wohl mein heutiges Aufgeladensein von warmen Farben und holzigen Herbstgerüchen.
Und nun gehe ich, ganz ohne Sommerbedauern, in diese raschelnde, rauschende, rieselnde Zeit hinein …
[ Einen wunderbaren Soundtrack für den Herbst habe ich hiermit auch schon gefunden.]
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Alle Fotos: In und um den Jardin du Luxembourg |

10 Kommentare
Eni Mai
deine worte.
gänsehaut.
ich mag den herbst auch. so sehr.
genau deswegen.
er macht die welt so wunderschön.
und das rascheln unter den füssen.
musik.
hab einen wunderbaren herbst und hab dank für den soundtrack!
küsse
Oui, Mimi
Wie wunderbar… "Melancholie ist kein Abgrund sondern das Vergnügen taurig zu sein", deine Worte und das flüchtig geschossene Bild von dem küssenden Pärchen. Merci.
Ich lese schon seit einiger Zeit hier still und leise mit, heute sag ich mal hallo und wie gut mir deine Berichte gefallen. Ich freue mich auf weitere Spaziergänge durch das herbstliche, winterliche und bald auch wieder frühlingshafte Paris hier auf deinem Blog 🙂
Lieben Gruß,
Mirjam
Friederike
merci de ton coucou !
da springt mir immer das Herz, wenn ich meine Leser kennenlerne!
fadenvogel
Danke für deinen Blick auf den Herbst.
Andrea Strickliesel
Ja, so lass ich mir auch den Herbst gefallen.
Schön Einblicke, gewährst du uns, in das herbstliche Paris.
Ich freue mich schon auf mehr.
Liebe Grüße aus dem kalten Berlin,
Andrea
Leila
Euer Herbst scheint ja wirklich sommerwarm und herbstfarben zugleich zu sein!
Liebe Lyra!
Hier im Norden ists schon richtig kalt! Ich hab mich unfreiwillig mit Schnupfen unter die Bettdecke verzogen und betrachte von drinnen die dennoch zähen Farbveränderungen der Blätter der zwei Bäume vor meinem Balkon…
Auf in deinen Endspurt für die Masterarbeit!! (wer erster ist wer erster ist!)
Küsschen grüßen………….
Friederike
dankedanke 🙂
ich möcht mich aber auch endlich mal wieder in Parka und Schals einmummeln können.
noch immer ist es tshirt-warm! ich wills auch genießen.
küsschen & genese!
Leila
PS: ….und deine gefundenen Worte – tolles Bild: Der Herbst mit angewinkelten Armen am Sims der Stadt…..
Evelyn
das vergnügen traurig zu sein – wie wundervoll! ich danke dir für deine lieben worte & wünsche einen berauschenden herbstmonat! 😉
mme ulma
wunderschön ist das. alles.
und ich mag dein gedicht.
(und das will was heißen :))