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ZEITSPRUNG
Seit dem letzten Blogeintrag sind fast vier Jahre ins Land gezogen. Vier Jahre! Jetzt mache ich hier wieder ein Türchen auf. Ein Vorsatz für 2019: meinem Blog neues Leben einhauchen. Ich freue mich darauf!
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IN RAHMEN UND FARBEN
Vor Kurzem habe ich einen ganzen Stapel nicht mehr ganz neuer Fotorahmen geschenkt bekommen. Wie unten zu sehen, verströmten sie im Urzustand allerdings eine eher altmodische Aura. Nachdem die Rahmen ihre Zeit dann einige Wochen in einem Versteck neben dem Sofa gefristet hatten, packte es mich diese Woche plötzlich, ihnen einen neuen Anstrich zu verleihen. Es war Abend und ich allein zu Haus. Auf dem Balkon, wo es zurzeit unendlich lang hell ist, machte ich mich kurzerhand mit Pinsel und Farbe ans Werk. Eine sorgfältige Bastlerin war ich leider noch nie … hier und da ein wenig übermalt, ließ sich die Farbe hinterher glücklicherweise noch abkratzen. Wie auch immer, nun…
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MAI-REGEN
Regen prasselt in langen Fäden auf das Pariser Dächermeer hinunter. Ich bin gerade noch rechtzeitig nach Hause gekommen, bevor der Guss beginnt. In den letzten Tagen hat es das oft gegeben, diese Schauer und ein paar Donnertöne gegen Nachmittag. Ich schiebe mir unseren Allround-Tisch (der tagsüber als mein Arbeits-und Vergnügungsplatz und abends als Esstisch fungiert) bis ans Fenster zum Licht. Das Tippen der Tastatur und das Rasseln des Regens vermischen sich. Früher Nachmittag geht zu spätem Nachmittag über, Teetassen werden ausgetauscht, Dinge aufgeräumt, Radio an- und wieder ausgemacht. Es regnet und das gibt mir diese herrliche Rechtfertigung, drinnen zu sein, eigenzubrödeln, auch wenn draußen in der Großstadt tausend Dinge ohne…
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KLEINE DINGE FÜR DIE SINNE 4
Ich möchte von den Dingen die ich sehe wie von dem Blitz gespalten werden Ich will nicht dass sie vorüberziehen farblos bunte sie schwimmen auf meiner Netzhaut sie treiben vorbei in die dunkle Stelle am Ende der Erinnerung (Hilde Domin: “Wunsch”) Das Wochenende zwischen Regen und Sonne. Von einer Minute zur nächsten wird es dunkel im Zimmer, es regnet in geraden Linien auf Paris hinunter. Einige Minuten später wird es wieder hell. Ich habe viel zu lesen, viel Stoff durchzuwälzen. Masterarbeit. Ich steige wie auf Treppen hinab, immer tiefer in die Materie. Neue Räume öffnen sich. Alles weite Felder. Und es reizt mich, das alles zu erfahren. Selbst für…
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RÜCKBLICKEND… OSTSEE, WEITEN UND BERLIN
Zwar schon wieder ganz eingehüllt in Pariser Flair denke ich noch an die vergangene Woche in Deutschland zurück. Kurz war sie, aber so voll von Wiedersehen, Gesprächen, Lachen, Spaziergängen & Fahrten. Bei schneidendem Küstenwind mit den Herzensgeschwistern am Bodden spaziert || durch windrädrige Abendlandschaften gefahren und versucht, durch die Scheiben zu fotografieren. Ein Wochenende in der Altmark: Familie & Friedlichkeit der Seelandschaft | Stille Bilder, die die Sinne besänftigen. (ich zehre noch davon). Berlin. Die paar Stunden vor dem Abflug für einen Streifzug genutzt. Gelernt und gestaunt in der Ai Weiwei-Austellung im Gropius-Bau | Fassaden, Ecken, Straßen gestreift und überall auf die jungen und alten Spuren der Geschichte gestoßen |…
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ZURÜCK IN PARIS
Wieder in Paris. Kaum eine kleine Woche habe ich in der Heimat verbracht, und doch bin ich ganz voll von Bildern und Erinnerungen an die Tage. Bei jeder Heimkehr möchte ich alles mitmachen und nachholen, alle Lieben sehen und besuchen, nichts verpassen in der kurzen Zeit. Bin in sechs Tagen an vier verschiedenen Orten und nehme mir überall mein Stück Heimat für die Ferne mit. Es scheint mir, als würde es hier von Jahr zu Jahr ruhiger und kleiner. Und als würde ich auch immer leichter zurückkommen und wieder gehen können. Es mag sein, dass mein rückgewandtes Bedürfnis, das Vergangene wieder und wieder zu rekonstruieren, langsam einer wachsenden Gelassenheit weicht.…
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ZEIT REVUE PASSIEREN LASSEN …
Aufgewacht mit einem Gefühl von Energie und Lebenslust. Das Fenster weit geöffnet, Stadtgeräusche und Vogelgesang ins Zimmer gelassen. Die Winterstiefel gedanklich dort oben hängen lassen. Tief durchgeatmet und so etwas wie Dankbarkeit verspürt für die letzten Wochen: So vieles arrangiert sich wie von allein. Ich entscheide mich für etwas und plötzlich tauchen am Wegrand lauter ermutigende Zeichen auf, Begegnungen, Angebote. Warum sollte ich nicht immer darauf vertrauen, dass die Wege schon die richtigen sind? Kurz vor dem Abflug in die Heimat lasse ich nochmal die Bilder Revue passieren. Die Spaziergänge durch die Viertel, das Laufen zur Metro, das Spätdransein und das Zeithaben für die kleinen Alltagsdinge. Auch die Gespräche, die…
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ZWEI MONATE BLOGGEN … UND: BEWEGTE ZEITEN
Seit Ende Februar gibt es nun meinen Lyra-Blog und es ist Zeit, euch – meiner kleinen, feinen Leserschaft – zu danken: Für eure Besuche, eure Aufmerksamkeit, eure Kommentare und Ermutigungen. In erster Linie habe ich diesen Blog für mich begonnen, als virtuelles Tagebuch, als Dokumentation und Zeit”stopper”. Aber all die Zeilen und Bilder wären ohne euch ungelesen und ungesehen im Netz verschwunden … So weiß ich mich hier in guter Gesellschaft. Danke! Der Blog ist für mich im Nu zu einem Hobby geworden, er kurbelt meine Kreativität an und macht mir Freude. Ich blogge glücklicherweise nicht nur für mich. Worüber möchtet ihr mehr erfahren? Schreibe ich in nächster Zeit mehr…
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Drei Tage Sonnenaufgang. Majestätisch.
Montag, Dienstag, Mittwoch … es ist früh, draußen liegt Ferienstimmung über Paris. Unsere Straße, sonst von Schülern und Studenten bevölkert, liegt dort unten still. Aber ich muss auf, hinunter, hinaus trotz Müdigkeit. Ich trete auf den Gehweg. Herrlich kalt ist es da. Und ich lobe diesen Tag schon vor dem Abend. Drei Tage hintereinander gab es erst einen majestätischen Sonnenaufgang, dann lange, intensive Strahlen, die die Umrisse der Gebäude und Monumente leuchten lassen. Auf dem Weg: Ampeln (trotz Rot immer noch schnell rüber), Cafés, die öffnen, kleine Supermärkte, die ihre Obstauslagen draußen arrangieren, Bauarbeiter, Busse, Bäckereien, eine Frau, die den Fußweg vor einem Hotel fegt – kleine Szenen am Morgen,…
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Kleine Dinge für die Sinne 3
Wieder eine Sammlung der kleinen Dinge, die dem Alltag Farbe, Geschmack und Düfte geben… Das Erlebnis der Woche: Im Jardin de Luxembourg unter Kastanien und Ahorn zu stehen und in die unglaublichen Baumkronen hochzuschauen. Grün in allen Nuancen, Licht und Schatten, tausendfach. Klein und farblos stehe ich darunter und staune… Dann gab es wieder Morgenstunden, in denen ich trödel und mich nicht losreißen kann von Kaffee, Buch und Sonne und mich nie zeitig genug an meine Aufgaben setze. Aber es ist einfach eine leichte Tageszeit, mein Geist ist noch ganz frisch und leer und meine Sinne irgendwie offen, noch nicht so überreizt von Stadt und Tätigkeiten … Frühstücksvariation: Erste (süße)…