• Mein Paris

    VON HIMMELN & DÄCHERN – PARIS 16EME

    Mehrmals in der Woche nehme ich die Metro 6, um mich zu meinen kleinen Job im 16. Arrondissement zu begeben. Eigentlich ist Metrofahren (im Gegensatz zum Bus) für mich kein besonderes Vergnügen: Eher bin ich nach einer Fahrt erleichtert, Menschenmengen, laute Fahrtgeräusche, merkwürdige Gerüche und zuweilen auch zwielichte Gestalten im muffigen, zugigen Untergrund zurückzulassen. Die Linie 6 allerdings hat die Besonderheit, streckenweise überirdisch zu fahren und das macht vieles wett. Ratternd und oft sonnendurchflutet überquert sie die Seine und bietet einen spektakulären Blick auf den Eiffelturm. Vom linken Seine-Ufer (Rive gauche) geht es hinüber zur Rive droite. Das 16. Arrondissement ist wenig touristisch, sehr wohlhabend und fein. Auf den Caféterrassen…

  • Mein Paris

    Mein Mittwoch. Mit Kind durch die Metropole

    Du suchst einen Nebenjob in Paris? Für den Mittwoch wirst du in Paris immer etwas finden. An diesem Wochentag endet die Schule nämlich mittags und all die berufstätigen Mütter und Väter suchen nach kinderlieben Studenten, die ihre Kleinen bis zum Abend hüten. Ich stehe vor einer Grundschule nahe Place de Clichy und sehe Matthieu aus der Pforte stiefeln. Ich nehme den Ranzen und seine Hand und wir machen uns auf den Weg: Er hat gleich einen Fechtkurs und danach Geigenunterricht, wohin ich ihn per Bus, Metro und zu Fuß begleite. Im Bus träumt Matthieu vor sich hin und flüstert glasigen Blickes mit seiner Hand. Wir steigen im 8. Arrondissement aus…

  • Mein Paris

    Weißer Morgen über Paris – Tagesrituale & Motivation

    weißer morgen in den decken auf den tischflächen ausgestrecktes bett der dampf von wäschestaub märz schwirrt in den töpfen an der tasse saugt ein tropfen schläfrigkeit morgentau tapst auf porzellanbeinen alle wände lang • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 10 Uhr, die Fenstertür zum Balkon steht offen, draußen ist es hell und diesig. Nachts ist ein pfeifender Wind durch Paris gejagt. F. und ich sind morgens ziemlich kaputt, als wären wir, wie heute Nacht das Fenster, durchgeschüttelt worden. F. geht zur Arbeit, ich nehme mir Zeit.…

  • Uncategorized

    Semesterferien und neuer Elan

    D         Als das Semester Anfang Februar zu Ende war – und es war bis zuletzt gefüllt mit Referaten, Klausuren und Blockseminaren – hat es mich abrupt in verlangsamten Gang versetzt. Hatte ich mich die Wochenvorher konstant auf einem positiv-motivierten Rhythmus gehalten, wurde ich mit einmal merkwürdig schlaff. Ich wollte erstmal “nichts tun” (wenn dann nur schöne Bücher lesen, in eine Ausstellung gehen, Kaffee trinken). Aber das fühlte sich plötzlich auch nicht erfüllend an. Da war einfach ZU viel Zeit. Ich war von dem Gefühl am Morgen  “Dasist DEIN Tag, mach was draus, und zwar viel!” ziemlich überfordert. Zum Beispiel dieses “möglichst viele schöne Bücher lesen” kann…