• Mein Paris

    PERSPEKTIVEN…

    … gibt es in Paris (und wo auch immer) unendlich viele. Meist ist es die eine: In einer Straße im Schatten hoher Fassaden zu gehen, mit leichtem Tunnelblick, gerichtet abwechselnd auf die Passanten, denen man ausweicht, und den Boden unter den Füßen. Aber es gibt auch andere Aussichten. Die von oben zum Beispiel (hier vom Triumphbogen aus) … Manchmal gibt es Fenster, die sich auf gläsernen Tischplatten spiegeln und den Blick plötzlich in Himmelstiefen sinken lassen …. Es gibt die Perspektive aus dem Rückspiegel, in den sich zuweilen behebig-stolze Bauten schleichen (Notre Dame de Paris zeigt uns den Rücken) … …aus hohen Etagen kann man ab und an den Aufstieg…

  • Gedanken,  Mein Paris

    SOMMER VORM BALKON

    Das war eines der schönen Wochenenden. Diese, die man irgendwie als Gefühl in Erinnerung behält. Dabei ist nichts Besonderes geschehen. Zu zweit in Paris, Sonne und Hitze, nachts Gewitter und Regen, Junitage, wie sie sein können. F. und ich waren arbeitsam, Zeit für einen kleinen Ausflug zum Einkaufen haben wir uns nur am Samstag Vormittag genommen. Ansonsten haben wir die Tage zwischen Bildschirm, Balkon und Küche verbracht. In Kürze muss ich eine kleine letzte Hausarbeit abgeben, bevor ich mich dann wirklich ganz der Masterarbeit widmen kann. Beide “Baustellen” habe ich still und gelassen am Wochenende vorangebracht. Gedankenblitze beim Lesen notiert, Ideengeflechte auf Schmierblättern verbildlicht. Eine gut durchdachte Gliederung zu schaffen,…

  • Mein Paris

    VON HIMMELN & DÄCHERN – PARIS 16EME

    Mehrmals in der Woche nehme ich die Metro 6, um mich zu meinen kleinen Job im 16. Arrondissement zu begeben. Eigentlich ist Metrofahren (im Gegensatz zum Bus) für mich kein besonderes Vergnügen: Eher bin ich nach einer Fahrt erleichtert, Menschenmengen, laute Fahrtgeräusche, merkwürdige Gerüche und zuweilen auch zwielichte Gestalten im muffigen, zugigen Untergrund zurückzulassen. Die Linie 6 allerdings hat die Besonderheit, streckenweise überirdisch zu fahren und das macht vieles wett. Ratternd und oft sonnendurchflutet überquert sie die Seine und bietet einen spektakulären Blick auf den Eiffelturm. Vom linken Seine-Ufer (Rive gauche) geht es hinüber zur Rive droite. Das 16. Arrondissement ist wenig touristisch, sehr wohlhabend und fein. Auf den Caféterrassen…

  • Uncategorized

    Drei Tage Sonnenaufgang. Majestätisch.

    Montag, Dienstag, Mittwoch … es ist früh, draußen liegt Ferienstimmung über Paris. Unsere Straße, sonst von Schülern und Studenten bevölkert, liegt dort unten still. Aber ich muss auf, hinunter, hinaus trotz Müdigkeit. Ich trete auf den Gehweg. Herrlich kalt ist es da. Und ich lobe diesen Tag schon vor dem Abend. Drei Tage hintereinander gab es erst einen majestätischen Sonnenaufgang, dann lange, intensive Strahlen, die die Umrisse der Gebäude und Monumente leuchten lassen. Auf dem Weg: Ampeln (trotz Rot immer noch schnell rüber), Cafés, die öffnen, kleine Supermärkte, die ihre Obstauslagen draußen arrangieren, Bauarbeiter, Busse, Bäckereien, eine Frau, die den Fußweg vor einem Hotel fegt  –  kleine Szenen am Morgen,…

  • Mein Paris

    Abendmomente unter freiem Himmel

    Wenig poetisch: Ich stehe eine Erkältung aus. Dabei war das Wochenende nochmal so wunderbar sonnig in Paris. Ich konnte in meinem benebelten Zustand also nicht die üblichen Spaziergänge und Einkaufstouren mit F. machen. Auch für die Uni habe ich außer ein paar Notizen, um mir später das Ausformulieren zu erleichtern, nichts geschafft. Meine Augen fielen vor dem Bildschirm zu und ich konnte nicht weiter denken als bis zu meiner verstopften Nase und dem rauen Hals. Aber auch das gehört zur Achtsamkeit: Akzeptieren, dass man phasenweise hinter seinen Erwartungen zurückbleibt. Und Entschleunigen, bis man wieder zu vollen Kräften kommt. Vom Sofa aus hat mich dieser seidige Abendhimmel auf den Balkon gelockt.…

  • Mein Paris

    Weißer Morgen über Paris – Tagesrituale & Motivation

    weißer morgen in den decken auf den tischflächen ausgestrecktes bett der dampf von wäschestaub märz schwirrt in den töpfen an der tasse saugt ein tropfen schläfrigkeit morgentau tapst auf porzellanbeinen alle wände lang • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • 10 Uhr, die Fenstertür zum Balkon steht offen, draußen ist es hell und diesig. Nachts ist ein pfeifender Wind durch Paris gejagt. F. und ich sind morgens ziemlich kaputt, als wären wir, wie heute Nacht das Fenster, durchgeschüttelt worden. F. geht zur Arbeit, ich nehme mir Zeit.…

  • Uncategorized

    Ein guter Tag, um zu beginnen

    Über Paris liegt kalte, hellgraue Februarluft. Die Parks sind blätterlos, die Terrassen werden geheizt. Manche Boutiquen im Viertel sind geschlossen, es sind Winterferien. Ehe es wieder zu schnell gegen Abend geht und meine Gedanken anfangen zu flattern, beginne ich diesen Blog. Ich möchte schreiben. Weil ich einen Kanal suche, meinen Gedanken und Ideen Konturen zu geben. Weil ich dann und wann in Gedankeneinsamkeit verfalle, im stillen Kämmerlein denke, schreibe, überlege und irgendwann merke, dass sich manche Ideen ungeteilt nicht weiterentwickeln. Weil Schreiben mein Sprachrohr und Fernrohr ist. Weil ich meinen persönlichen und künstlerischen Weg dokumentieren möchte. Weil ich in einer mit Rausch, Poesie und Abgasen aufgeladenen Stadt lebe, die ich…