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ZWEI TAGE FLANIEREN IN ARGENTINIEN
Die vergangenen zwei Wochenenden habe ich reisend verbracht und die Wochen dazwischen sind verflogen wie nichts. Das Unterwegssein lässt das Gefühl erwachsen, einen Riesensprung in der Zeit gemacht zu haben. Ich stehe schon mitten im März. Der Sommer ist noch tageweise heiß. Kurz stelle ich mir vor, wie es in Paris gerade Frühling wird (und denke an die guten Dinge im letzten März, wovon ich hier und hier schrieb). Und ich möchte von zwei wunderbar leichten Tagen erzählen, die ich mit der lieben S, die ich seit meiner Anfangszeit in Santiago kenne, im argentinischen Mendoza verbracht habe. Die Stadt liegt auf ungefähr gleicher Höhe mit Santiago, nur windet sich dazwischen…
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GOLDENES WOCHENENDE IN VIÑA DEL MAR
Es ist einer dieser Montage, an denen man nach einem erlebnisreichen Wochenende müde, aber glücklich an der Arbeit sitzt (in meinem Fall als fleißige Praktikantin) und sich kaum auf den Bildschirm vor einem konzentrieren kann, so viel anderes schwirrt noch im Kopf: Da ist noch das Wochenende, verbracht an der Pazifikküste, zwei Stunden von Santiago entfernt. Da sind die Stunden im Auto auf der sonnenverglühten Straße gen Meer, Stunden am Restauranttisch, am Strand, im Casino von Viiña del Mar. Da sinddie vertanzten Stunden zu Latino-Musik, der kühle Wind um die Beine, der Geschmack von Pisco – chilenischem Traubenschnaps -, und frischem Fisch. Möwen und Pelikane im Abendrot, Urlaubsstimmung in den…
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AM HAFEN VON WIECK… UND EIN SONNENUNTERGANG
An einem dieser sommerwarmen Septembertage, die ich in der Heimat verbringen konnte, war ich mit der Familie in Wieck, einem ehemaligen Fischerdorf bei Greifswald. Der kleine Ort mit seinem Fischereihafen liegt am Fluss Ryck, der in die Ostsee mündet. Friedlich und mit einem Gefühl von Urlaub kann man hier spazieren. Es ist einerseits klein, so zwischen den Fischbrötchenbuden und Anglern, anderseits spürt man einen Sog von Weite, der vom nahen Meer ausgeht. Schöne Sonne, die aufgeht, ihr Werk nicht vergessen hat Und beendet, am schönsten im Sommer, wenn ein Tag An den Küsten verdampft und ohne Kraft gespiegelt die Segel Über dein Auge ziehn, bis du müde wirst und das…
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SPÄTSOMMERTAGE … IN BERLIN UND GREIFSWALD UND WOANDERS
Fortgewesen, wiedergekommen: Es war zu schön zu Hause. Eine Woche lang warme Spätsommertage, als hätte ich mir sie gerade für diese Zeit aufgehoben. Das letzte Mal zurück im Norden war ich im Mai gewesen, als in Vorpommern die Rapsfelder gelb blühten. Diesmal, im September, steht das flache Land dort golden, die Seen tief blau, Apfelbäume stehen schwer behangen in den Gärten. Gleichzeitigkeit von Sonnenwärme und Windkühle: das ist eben der Angelpunkt zwischen Sommer und Herbst. Irgendwie vergleiche ich oft im Geist meine derzeitige Situation mit der vom vorigem Jahr oder der von vor zwei Jahren. Vielleicht um mir Veränderungen klarzumachen. Vielleicht, um meinen “inneren Wachstum” einzuschätzen. Denn ich möchte auf…
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DIE FARBEN SEVILLAS
Das war Sevilla, Perle Andalusiens, farbenfroh, sommerheiß, Augenweide. Ein tiefer Brunnen Geschichte, voller Spuren arabischer Kultur, die die Region mehrere Jahrhunderte bis zur Reconquista (christliche Wiedereroberung) prägte. Wo sich Altrömisches, Maurisches und Gotisches kreuzt, wo man die Corrida liebt und Flamenco tanzt. Ohne viele Worte lasse ich die Bilder, und damit die Straßen, Plätze, patios, Tapas Bars, Muster und Kacheln, Dächer und dunkle Hauseingänge, Treppen und Passanten, und auch unsere Juli-Zweisamkeit, revue passieren … Ich habe die Haarpracht vieler Spanierinnen in Sevilla und Granada bewundert, ganz dunkel und dicht. Dazu immer adrett gekleidet und die Lippen rot. Und sie tragen Farben. Wie schön das in die andalusischen Städte passt. Während…
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ZURÜCK AUS DEM SÜDEN
Wir tauchen wieder auf aus einer Woche in Andalusien. Die Haut fühlt sich noch ganz glühend an von der spanischen Sonne. Auf der Zunge schmecke ich beinah noch das Salz des Mittelmeeres. Im Ohr klingt die schnelle, feurige Sprache lebensfroher Südländer nach. Und viele ungeordnete Eindrücke von Städten, Menschen und Landschaften schwirren im Geist. Ich möchte sie nicht so schnell verlieren, sie nicht zu rasch überspülen lassen von Paris, das so ganz anders ist: Elegant, mächtig, städtisch, mondän kommt es mir vor nach den Tagen in warmen Farben, mediterraner Vegetation und kalkweißen Häuserwänden. Und alle meine Gegenstände, so viele unnütze Gegenstände, lagen auf dem Feld und warfen lange Schatten in…
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IN SOMMERZÜGEN … NACH LOTHRINGEN
Sommer ist: wenn das Zimmer bei halbgeschlossenen Jalousien vor sich hin dämmert, wenn eine einsame Fliege brummend das Freie sucht und nicht findet, wenn draussen Zikaden zirpen bei brütender Hitze, während über die Fliesen Lichthasen huschen, zitternd weisse Geschöpfe, und Vasen, Töpfe, Krüge als Stilleben gänzlich ruhen. – Ilma Rakusa, “Sommer” Und Sommer ist auch das Reisen in leisen Zügen durch die weite Landschaft. Das Dösen am Fenster mit beinah zerliebter Musik in den Ohren, durch die noch das Rattern der Fahrt dringt. Unterwegssein, einmal wieder in den Osten Frankreichs, zu Besuch ins lothringische Metz. Sommer ist auch das Ankommen am Bahnhof, in der Mittagshitze. Mit leichtem Gepäck die Freundin…
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RÜCKBLICKEND… OSTSEE, WEITEN UND BERLIN
Zwar schon wieder ganz eingehüllt in Pariser Flair denke ich noch an die vergangene Woche in Deutschland zurück. Kurz war sie, aber so voll von Wiedersehen, Gesprächen, Lachen, Spaziergängen & Fahrten. Bei schneidendem Küstenwind mit den Herzensgeschwistern am Bodden spaziert || durch windrädrige Abendlandschaften gefahren und versucht, durch die Scheiben zu fotografieren. Ein Wochenende in der Altmark: Familie & Friedlichkeit der Seelandschaft | Stille Bilder, die die Sinne besänftigen. (ich zehre noch davon). Berlin. Die paar Stunden vor dem Abflug für einen Streifzug genutzt. Gelernt und gestaunt in der Ai Weiwei-Austellung im Gropius-Bau | Fassaden, Ecken, Straßen gestreift und überall auf die jungen und alten Spuren der Geschichte gestoßen |…
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ZURÜCK IN PARIS
Wieder in Paris. Kaum eine kleine Woche habe ich in der Heimat verbracht, und doch bin ich ganz voll von Bildern und Erinnerungen an die Tage. Bei jeder Heimkehr möchte ich alles mitmachen und nachholen, alle Lieben sehen und besuchen, nichts verpassen in der kurzen Zeit. Bin in sechs Tagen an vier verschiedenen Orten und nehme mir überall mein Stück Heimat für die Ferne mit. Es scheint mir, als würde es hier von Jahr zu Jahr ruhiger und kleiner. Und als würde ich auch immer leichter zurückkommen und wieder gehen können. Es mag sein, dass mein rückgewandtes Bedürfnis, das Vergangene wieder und wieder zu rekonstruieren, langsam einer wachsenden Gelassenheit weicht.…
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EIN TAG NORMANDIE UND ZURÜCK
[Erinnerung vom April 2014] Ausflüge. Ich liebe es, auszufliegen. Unterwegs zu sein. Beweglich zu sein. Gerade in letzter Zeit wurde mir die Großstadt ein wenig anstrengend und die Luft zu dick. So haben F. und ich beschlossen, das Osterwochenende zu verlängern und einen Urlaubstag an der Nordküste Frankreichs zu verbringen. Ein Auto ist in Paris schnell gemietet. Wenn man dann die 2 Stunden Fahrt in Kauf nimmt, kann man ohne große Planung eine ganz andere Region entdecken, endlich frische, salzige Luft atmen und weite Landschaften und Strände mit wenigen Menschen genießen. Das Ziel vieler Großstädter ist Deauville in der Normandie, ein ziemlich eleganter und mondäner Ort. Das Zentrum ist hübsch…