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KAFFEEKRÄNZCHEN A LA PARISIENNE
Letztes Wochenende waren F. und ich mal wieder bei einer unserer höchst freundlichen Nachbarinnen eingeladen. Ganz am Anfang meines Blogs, im Februar, habe ich schon einmal von einem dieser vergnügten Kaffeekränzchen geschrieben (undzwar hier: Klick). C. wohnt fünf Etagen unter uns, wir müssen also nur den Fuß in den Aufzug setzen und stehen schon vor ihrer Türe. Immer gibt es viel zu erzählen. Unsere Bekannte ist in Rente und widmet ihre Zeit voller Leidenschaft ihren Freundschaften, ehrenamtlichen Tätigkeiten, Büchern und kulturellen Ausflügen. So erfahre ich bei unseren “goûters” aus erster Hand, welchen Film man unbedingt im Kino sehen muss, welches Theater im Viertel gerade hochfrequentiert ist oder auch welche Herrschaften…
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VON HIMMELN & DÄCHERN – PARIS 16EME
Mehrmals in der Woche nehme ich die Metro 6, um mich zu meinen kleinen Job im 16. Arrondissement zu begeben. Eigentlich ist Metrofahren (im Gegensatz zum Bus) für mich kein besonderes Vergnügen: Eher bin ich nach einer Fahrt erleichtert, Menschenmengen, laute Fahrtgeräusche, merkwürdige Gerüche und zuweilen auch zwielichte Gestalten im muffigen, zugigen Untergrund zurückzulassen. Die Linie 6 allerdings hat die Besonderheit, streckenweise überirdisch zu fahren und das macht vieles wett. Ratternd und oft sonnendurchflutet überquert sie die Seine und bietet einen spektakulären Blick auf den Eiffelturm. Vom linken Seine-Ufer (Rive gauche) geht es hinüber zur Rive droite. Das 16. Arrondissement ist wenig touristisch, sehr wohlhabend und fein. Auf den Caféterrassen…
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Sonntagskränzchen unter Nachbarn
Am Sonntag sind wir zum Tee bei unserer Nachbarin C. eingeladen. Nachbarin heißt nicht, dass wir Tür an Tür wohnen. In unserem Gebäude gibt es viele Etagen und mehrere Aufzüge. Viele von den Bewohnern, meist ältere Paare und Alleinstehende, kennen wir nicht einmal vom Sehen. Unten in der Eingangshalle kreuzt man sich manchmal. Einige Herrschaften sind stolz und grüßen beinah nie. Mit anderen steht man zusammen im engen Aufzug, wünscht sich herzlich und scheu “Bonsoir” und hätte gern ein paar mehr Worte ausgetauscht, anstatt sich einander auf die Schuhe zu schauen. Es trifft sich, dass man doch eines Tages einen kleinen Gesprächsaufhänger findet und während der zwei, drei Minuten Fahrt…